Namensgebung
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Der vorbereitende Namensgebungsausschuss hatte es sich nicht leicht gemacht, eine Vielzahl Namen unterschiedlichster Bereiche war vorgeschlagen und musste geprüft werden. Viel galt es zu bedenken: Sollte der Name aus der Naturwissenschaft, aus der Technik, aus der Geistesgeschichte oder aus der Literaturgeschichte stammen? Sollte es der Name einer berühmten Frau bzw. Forscherin sein? Namen wie Lilienthal, Meitner, Langgässer u.a. wurden geprüft und verworfen. Alle erschienen uns als zu schulfern und nicht konsensfähig. Hätten sich Schüler, Eltern, Kollegium und auch Einwohnerschaft mit diesen Namen identifizieren bzw. sie akzeptieren können? Dieses erschien uns mehr als fraglich.
Folglich hielt die Gruppe den Vorschlag des Fachobmannes Geschichte - Geschwister-Scholl-Gymnasium - in besonderem Maße für konsensfähig. Junge, idealistische Menschen, bildungsbemüht, mit humanistisch-christlichem Hintergrund, Mann und Frau, Natur- und Geisteswissenschaftler, ihrem Gewissen verpflichtet, aus Zivilcourage heraus Widerstand leistend, dieser Name enthält ein überzeugendes Programm an Forderungen für Bildung und Erziehung, gerade im Hinblick auf aktuelle Geschehnisse in Deutschland wie Fremdenfeindlichkeit, Neonazismus, Gewalt gegen Behinderte und politisch Andersdenkende, aber auch Demokratieverdruss, Unkenntnis politischer und wirtschaftlicher Strukturen und Abläufe, schließlich eine allgemeine schleichende und anwachsende Unbildung bzw. gezielte Verblödung.
Daraus ergibt sich ein weit gespanntes Aufgabenprofil für unser Gymnasium. Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften hat 1997 formuliert, zur „Bildung gehört nicht nur die Übernahme von Kulturgütern und die Befähigung zur Verständigung über die Welt und zum Finden des eigenen Standpunktes in ihr, sondern auch die kritische Urteils-, Entscheidungs-, Verantwortungs- und Handlungsfähigkeit."
In diesem Sinne sind alle Fächer und Fachbereiche gefordert, unsere Schüler zu „gebildeten", selbstbewussten, kritischen und toleranten Mitbürgern zu erziehen.